Volker und ich haben kürzlich zwei Tage in der Region Garmisch-Partenkirchen verbracht und einen wundervollen Kurzurlaub zu Zweit erlebt. Unser Sohn war für eine Woche mit der Schule in England und wir nutzen, übrigens zum ersten Mal seit 14 Jahren, die Gelegenheit für eine ganze Woche Urlaub nur für uns. Wir wollten keine weite Anreise und eine schöne, nicht zu überlaufene Strecke zu einer Hütte – so fiel unsere Wahl auf die Wanderung zum Schachenhaus und zwar in der „gemäßigten“ Route ab Elmau (bzw. dem Königsweg).
Der Parkplatz dort ist kostenfrei, allerdings werden 5 EUR für die Zufahrt (Maut) verlangt. Es stehen 250 Parkplätze zur Verfügung.
Insgesamt ist die Strecke ca. 10 Kilometer lang und dabei sind knapp 1.000 Höhenmeter zu bewältigen.
Als Dauer ist, je nach Fitnesslevel, mit drei bis fünf Stunden für die einfache Route zu rechnen.
Die Strecke (Königsweg) ist gut ausgeschildert. Eine Navigation via App war nicht notwendig.
Die Podcastfolge dazu findest du hier.
Unsere Aufstiegsroute via Komoot:
Dauerregen ohne Gewitter
Wir sind bereits am Vortag angereist (wie immer mit unserem E-Auto, einem ID3) und übernachteten im Klosterhotel in Ettal. Dazu wird es einen separaten Beitrag geben, denn wir schauten uns das Kloster und auch Schloss Linderhof an.
Die Wetteraussichten lt. der Vorhersagen im Netz bzw. App waren Dauerregen, jedoch ohne Gewitterwarnung. Nachdem der Regen zwar lang anhaltend, aber kein Starkregen sein sollte und wir extra wegen der Wanderung angereist waren, setzten wir unseren Plan um.
Mit im Gepäck: wasserfeste, knöchelhohe Wanderschuhe, Regenjacken und Stöcke.
Bei Gewitterwarnung oder Starkregen wären wir selbstverständlich nicht losmarschiert. Außerdem schauten wir auf der Internetseite, ob die Hütte neben dem Schachenhaus geöffnet hat. Ursprünglich wollten wir auch das Schachenhaus besichtigen, doch komplett durchnässt und mit einer Gewitterwarnung ab 18 Uhr, sind wir nach einer leckeren und riesengroßen Portion Käsespätzle lieber ganz entspannt und im Trockenen wieder zum Auto zurückgewandert.
Gut zu wissen:
Einen E-Bike Akku kann man auf den Hütten nicht laden. Für Handy und Co. wird die Mitnahme einer Powerbank empfohlen. Bitte beachte unbedingt die Hinweise auf den Homepages der Hütten, bevor du eine Wanderung dorthin planst. Dort kannst du alles wichtige nachlesen. Kartenzahlung ist nicht möglich. Zum Essen gibt es auch vegane Speisen.
Etwa auf der Hälfte der Strecke liegt übrigens die Wettersteinalm. Von Juni 2025 bis 8. September hat sie geöffnet. Wir waren dort nicht zu Gast und sind direkt zur Hütte neben dem Schachenhaus weitergegangen.
Eintrittspreise:
Hier kannst du alle Infos zu der Besichtigung des Schachenhauses (Öffnungszeiten und Eintrittspreise ) und des Alpengartens nachlesen.
Aktuell kostet es pro Person 5 EUR Eintritt fürs Schachenhaus und es kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Reservierung und Kartenzahlung ist nicht möglich. Für den Besuch im Alpengarten fallen 3,50 EUR pro Person an. (Stand Juli 2025)
Für wen empfohlen?
Ist die Wanderung auch für Kinder geeignet?
Ein ganz klares: Kommt darauf an. Wandern mit Kinderwagen – dafür halte ich diese Strecke nicht geeignet. Das wäre mir definitiv zu anstrengend bzw. würde ich das nicht schaffen. Der Weg ist allerdings breit und komplett geschottert. Keine „Single-Trail“ Passagen. Jedenfalls nicht auf dieser Route. Für etwas ältere Kinder, die bereits längere Strecken gehen können, ist es auf jeden Fall möglich. Uns ist eine Familie mit einem ca. 10-jährigen Jungen entgegengekommen – dem fiel es sehr leicht. Wir haben vor ein paar Jahren eine ähnliche Wanderung unternommen, das war für Raphael überhaupt kein Problem. Es fahren auch Mountainbiker hoch, habe ich gelesen. Wir haben keinen einzigen gesehen. Die Strecke ist anstrengend und nach meinen Begriffen nicht unbedingt für absolute Anfänger geeignet. Und auch hier nochmal die Erinnerung: denk unbedingt an Bargeld und daran, dass man einen Akku fürs E-Bike nicht in der Hütte laden kann.
Seit April bin ich REELOQ-Fan. Das ist die Tasche auf dem Bild hier unten links. Sie wird am Rucksack befestigt und das Handy daran mit einem Seilzug gesichert. Es ist perfekt verstaut, kann nicht verloren gehen oder runterfallen und ich finde das extrem praktisch.
Ein Königreich für einen Trockenraum
Das Schöne beim Wandern im Regen? Wir hatten die Strecke fast für uns alleine. Erst oben in der Hütte trafen wir zwei Mädels die von Garmisch aus losgegangen waren und an diesem Tag noch weiter zur Meilerhütte wollten. Während des Aufstiegs regnete es annähernd ohne Pause. Die Aussicht war dennoch grandios und es war zum Glück überhaupt nicht kalt. Wir hatten Wasser mit Elektrolytzusätzen im Rucksack sowie eine kleine Verpflegung dabei. Volker Bifi und ich Dextro Gel Gums. Die Höhenmeter waren auf die relativ kurze Strecke ordentlich. Das sollte man auf keinen Fall unterschätzen! Oben angekommen begrüßte uns der Hüttenwirt mit den Worten: „dort drüben ist ein Trockenraum, da könnt ihr gleich alles zum Trocknen aufhängen“. In dem Trockenraum fühlt man sich als ob es ein Zimmer mit einem riesigen Föhn wäre. Wir hängten unsere Jacken und Pullover, Cap usw. zum Trocknen auf und hatten ansonsten leider keine Wechselkleidung dabei. Merke fürs nächste Mal: Rucksack mit Regenschutz und Wechselkleidung in einer wasserfesten Tasche mitnehmen. Einzig Wechselsocken hatte ich mit, die brauchte ich nicht. Meine Füße blieben trocken. Die Schuhe hatte ich mir erst ein paar Tage vorher im Sale ergattert und bin total begeistert. Es sind Wanderstiefel von ON. Keine Reibung an den Knöcheln, keine Blasen und trockene Füße trotz Dauerregen – ein Traum.
Abstieg mit ein bisschen Sonne
Nach dem leckeren Essen (wir hatten jeder eine Portion fantastische Käsespätzle mit Röstzwiebeln), einer netten Unterhaltung, der wohlverdienten Pause und mit trockenen Oberteilen, machten wir uns bereit für den Abstieg. Der fiel mir deutlich leichter als der Aufstieg und nun kamen uns auch vereinzelt andere Wanderer, in allen Altersklassen, entgegen. Volker ist übrings bergauf deutlich flotter unterwegs, da bin ich eher einen Schritt langsamer.
Fazit: es war ein toller Tag, eine wunderbare Strecke mit traumhaften Aussichten und genau richtig für eine Tagestour. Wir haben die gemeinsame Zeit genoßen und ich bin sehr froh, dass wir beide gerne wandern gehen. Wenn du noch nicht so erfahren oder trainiert bist, empfehle ich dir, auf der Hütte zu übernachten und Auf- und Abstieg nicht an einem Tag anzugehen.
Hast du auch Lust auf die Tour ? Dann wünsche ich dir ganz viel Spaß und lass mich gerne wissen, wenn du dort warst oder falls ich eine wichtige Information vergessen habe. Ich freue mich auch über Feedback bzw. einen netten Kommentar.
Gerne auch per Mail an: hallo@neu.laufend-optimistisch.de
Wenn du alle Neuigkeiten künftig gerne automatisch per Mail in dein Postfach erhalten möchtest, abonniere gerne den Newsletter oder folg mir auf Instagram. Ich freue mich drauf.
