Zwei Jahre Laufend Optimistisch. Folge 94. Und wie schon in der letzten Folge versprochen, tauchen wir heute noch tiefer ein in die Geschichte von Michael Snehotta, Läufer, Familienmensch, Mutmacher und Gründer von Seenland Events.
Der zweite Teil unseres Gesprächs ist, zumindest für mich, mindestens genauso inspirierend wie der Erste. Nicht nur wegen der Strecken, die Michael gelaufen ist, sondern vor allem wegen der Klarheit, mit der er Entscheidungen trifft. Kein Glanz, keine schnelle Dynamik. Dafür Vision, Kopfwerkzeuge und ein Umfeld, das ihn trägt. Dass er u.a. auch Mentaltrainer ist, wollte er übrigens nicht auch noch ansprechen. Ich möchte es hier dennoch explizit erwähnen.
Im ersten Teil endete die Geschichte nach seinem Einstieg in extreme Lauf- und Spendenprojekte. Diesmal wird es erneut persönlich, reflektierend und ehrlich. Es geht um Laufabenteuer, die im Gedächtnis geblieben sind, um sein Buch ( Keep calm and go on.),
warum er Seenland Events gegründet hat und auch um mentale Stärke.
Der Dschungel war der Beweis. Bhutan war die Krönung.
Für Michael war nach der Krebsdiagnose klar: Laufen im klassischen Sinne würde sich verändern. Extreme Rennen wurden zu einem Wettlauf gegen Zweifel, Risiken und die Frage, ob der Körper das überhaupt halten kann.
Und trotzdem sagt er über diese Zeit und seine Motivation:
„Für mich gibt es keine Konkurrenz außer ich selbst.“
Das klingt fast simpel. Aber wenn ein Mensch 260 Kilometer im Dschungel läuft, den Amazonas ohne Schwimmkenntnisse (krass, oder?) durchquert und in Hängematten schläft, dann hat dieser Satz Gewicht.
In diesem Moment, als die Diagnose da war und der Arzt sagte, es gäbe keinen Plan B für sein Gesicht oder seine Karriere, definiert Michael drei Dinge, die ihn tragen:
- Die Familie, mit der er alles offen bespricht.
- Glaubenssätze, die ihm eine Linie geben.
- Visualisierung, als stärkstes Werkzeug.
Er beschreibt es so:
„Was du dir nicht vorstellen kannst, wirst du nie erreichen.“
Er habe sich die Ziele so oft und so detailliert vorgestellt, bis sie „zum Spüren“ und „zum inneren Wissen“ wurden, dass es keine Diskussion mehr gebe. Selbst mit seinem Körper nicht. Wenn jemand 18.000 Höhenmeter in einem Rennen absolviert, auf 3.738m im Tiger‘s Nest als erster Europäer ins Ziel läuft, dann erkennt man: Hier läuft jemand nicht weg. Hier läuft jemand hin.
kurzer Rückblick zu Folge 93:
Als Michael die Diagnose „schwarzer Hautkrebs im Gesicht“ bekam, waren die ersten Operationen noch der Versuch einer lokalen Lösung. Aber der Krebs wuchs nach innen und zerstörte Kieferknochen und Nasennebenhöhlen. Das war die echte Fallhöhe.
Und trotzdem zeigt sich spätestens nach der Operation im Gesicht, mit 4 Platten und 24 Schrauben, wer Michael ist: Einer, der sucht. Fragt. Und nicht aufgibt.
Sein Ziel, den Jungle Marathon zu finishen, war nicht nur ein Laufziel. Es wurde zum Beweis, dass er nach einer fast ausweglosen Prognose sein Leben wieder drehen kann. Seine Perspektive rückte vom Haken setzen hin zum Grund finden. Und genau das beschreibt er später im Buch.
Das Buch: Kein Laufbuch. Ein Lebenswerkzeug.
Warum heißt sein Buch also „Keep calm and go on“?
Er wollte kein klassisches Laufbuch schreiben, weil es davon bereits genügend gäbe. Er wollte ein Werkzeug schreiben, das zeigt: Entscheidungen üben, Kopf trainieren, Balance prüfen.
Michael ermuntert im Gespräch: Nimm einen DIN-A4-Zettel mit zwei Spalten: Lassen oder Tun. Michael und seine Frau hätten dort jeden Punkt ehrlich gegengecheckt, auch finanziell. Denn manche Träume wären für ihn unbezahlbar gewesen. 56.000 Dollar für den Mount Everest zum Beispiel. Und wenn die Tun-Seite mehr Punkte hatte, wurde es gemacht.
„Wenn die Lassen-Seite mehr Punkte hat, dann lass es. Wenn die Tun-Seite mehr Punkte hat, dann mach.“
Eine Philosophie, die man nicht schönreden muss. Sie ist ehrlich, logisch und erarbeitet aus all den Jahren Lauf- und Lebenserfahrung. Genau das, was viele von uns gerade brauchen: Perspektive statt Abhakliste.
Was du aus Folge 94 mitnehmen kannst
- Ziele brauchen ein inneres Bild
Nicht vage, sondern so konkret wie möglich. Das hilft besonders dann, wenn alles unsicher wirkt. - Umfeld und Basis zählen
Eine Karriere hält mental nur, wenn dort eine Familie, ein Umfeld und echte Gespräche sind, die dich tragen. - Extreme Läufe sind nicht für jeden
Aber die mentale Arbeit, die Michael nutzt, ist übertragbar. Auch auf 5k, 10k oder deinen nächsten langen Spaziergang oder die Herausforderung vor der du gerade stehst. - Entscheidungen sind wie das Profil unter deinen Schuhen: Ohne Struktur rutscht du im Gelände schneller weg. Mit Rillen und Klarheit im Kopf hast du Halt, wenn es holprig, nass oder unübersichtlich wird.
Gewinnspiel: 3 Bücher, 7 Tage, 2 Wege
Zum 2-jährigen Podcast-Geburtstag verlosen Michael und ich drei Exemplare von seinem Buch:
- 2 Bücher auf Instagram
➝ Kommentiere unter dem Gewinnspielpost: was hat dich in den beiden Folgen am meisten berührt, inspiriert oder einfach wie hat dir die Folge gefallen? Etwas nettes, über das wir uns beide freuen. Noch schöner wäre es, wenn du mir und Michael folgst. - 1 Buch exklusiv unter allen Newsletter-Abonnenten/-innen
➝ Wenn du im Newsletter eingetragen bist, landest du automatisch im Lostopf. Kein Kommentar nötig.
Laufzeit: 29.11.2025 bis 6.12.2025 (23.59 Uhr)
Kein Zusammenhang zu Meta, Teilnahme ab 18 Jahren und ich übernehme die Versandkosten innerhalb Deutschlands, nach Österreich oder in die Schweiz. Alle Gewinner werden von mir persönlich benachrichtig.
Herzlichen Dank dir, wenn du bis hierhin gelesen hast. Tausend Dank an Michael für seine Zeit, die Bücher und seine Offenheit!
Für dich da, wenn…
dich diese Geschichte motiviert hat, du aber gleichzeitig merkst, dass dein eigener Weg gerade noch im Nebel steckt, dann kann manchmal schon ein Gespräch helfen, um Dinge zu ordnen und den nächsten Schritt klarer zu sehen.
Extremstrecken musst du dafür nicht laufen. Oft reicht ein Perspektivwechsel. Draufschauen, erkennen, was du schon gut machst und sortieren, wo es noch hakt, genau das ist mein Terrain und meine Stärke. Ich zeige dir ehrlich auf, was bereits da ist und wo eine Stellschraube klemmt.
Wenn du dir genau dabei Unterstützung wünschst, Motivation brauchst oder gerade Klarheit suchst, schau gern hier rein:
👉 Laufend Optimistisch Coaching
Vielleicht sprechen wir darüber, wie du deine Lieblingsbewegung findest. Vielleicht schauen wir gemeinsam auf deinen Alltag und suchen die Zeitfenster, die du gerade noch nicht siehst. Oder wir sprechen darüber, warum Routinen Halt geben können und warum es richtig ist, Druck zu reduzieren und Entspannung bewusst mit einzuplanen.
Wenn du losgehen möchtest, melde dich gerne bei mir. Ein Schritt reicht. Wir finden deinen Weg gemeinsam.
